Ich habe Rumänien in den 80er Jahren gern und oft bereist. Geliebt habe ich Land, das Volk; nicht den Staat. Es war unser Kanada-Substitut, mit all seinen Gebirgen; der Folklore, den Wölfen und Bären, die uns nachts um die Lagerfeuer schlichen. Wo andere stets nur schnell durchtrampten, sprach ich Querkopf zu mir; da soll meines forschenden Verbleibens sein. Was für urgewaltige Gebirge; herzliche, einfache Menschen; was für eine unberührte Natur mit unberührten Seelen. Die beinah arabesk beeinflusste Architektur der Neubauten in Constanta (jener sonnengefluteten Stadt, die Ovid einst als sein graues, kaltes Winterexil beschrieb) hatte mich damals ebenfalls tief beeindruckt. Nebst dem dortigen Delphinarium und der mediterranen, gleißenden Wirkung dieses immer noch den Geist der Antike - nebst denen des alten Byzanz und des Osmanischen Reiches – atmenden Meeresrandnestes.
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