Wir kamen aus dem Ort Viseu des Sus in der Maramures, nahe der sowjetischen Grenze, nahe der Stadt Sighet, und besichtigten die dortigen Holzkirchen, und machten uns auf den Weg in die sogenannten Waldkarpaten und das Rodna-Gebirge mit der heute noch existierenden, romantischen, - in Europa wohl so - einmaligen Holzfäller-Schmalspurbahn, entlang dem Verlauf eines Bachs, in Richtung auf den Prislopass, an der Grenze zur Ukraine entlang gefahren. Wir fuhren einige Kilometer im engen Personenwagen, bevor wir uns zum hochklettern auf die langen Wagen mit den Holztransporten entschlossen. Der Dampf der Lokomotive wehte uns ins Gesicht. Wir lauschten dem eigentümlichen Singsang der Siebenbürger Sachsen, die den Transport - wir wir nun auch - auf den Stämmen sitzend, bekleideten; lauschten innig – und verstanden doch kein Wort, aber unser Unterbewußtsein registrierte wohl vertraue Silben und Laute in diesem altdeutschen Dialekt, der noch am ehesten als ein Klonglomerat, bestehend aus schweizerischen-, schwäbischen-, holländischen- und luxemburgischen Einflüssen umschrieben werden kann. Wir stiegen irgendwann aus, bewunderten ein rumänisches Militäranlager mit Holzpalisaden im Stile eines Wildwestforts und begannen unseren Aufstieg in das Rodna-Gebirge.
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