Im Bukarester „Palast des Volkes“ war ich vor Abscheu sprachlos: hunderte Arbeiten rumänischer Künstler zu Ehren Ceaucescus; der ekligste Kitsch, denn ich so jemals - in potenzierter Neinkultur - sah. Und die offensichtliche Dummheit seiner legasthenischen; doch promovierten Chemikerin Elena! Polimeri si Poliperi. Wisset ihr nicht, dass ich eure Mutter bin – fragte sie die Soldaten ihres Erschießungskommandos, bevor sie deren Kugeln erlag. 1977, nach dem gewaltigen Erdbeben, so heißt es, hatte Ceaucescu die Innenstadt Bukarests einfach abgeriegelt und das Trümmerfeld betonieren lassen. Für den Bau seines Palastes des Volkes. Für eine Straße, die die Breite des Champs Elysees übertrumpfen wollte und sollte. Die Arbeiter hörten noch tagelang die Hilfeschreie hunderter der einbetonierten Verschütteten, deren Rettung Ceaucescu verboten hatte.
Seite 9 von 10