25.04.2010 von Fritz Rainer Polter
RUMÄNIEN – SKIZZEN – DER TOD DES CONDUCATORS
Befehl ist Befehl. Die drei Männer halten ihre Kalaschnikow bereit. Aus einer Entfernung von sieben Metern bohren sich exakt 90 Kugeln, dreimal 30 aus 3 Mündungen, 3 Todesschlünden, in die weichen Körper von Nicolae und Elena Ceaucescu. Deren Richter sind heute (beinah) alle - ebenfalls tot. Gerichtet; gefemt von den dunkelen Resten des Securitate. Der eine, welcher noch lebt, behauptet; ein Wort hätte den beiden erst einmal ihr Leben gerettet: Berufung! Hätten sie es denn- einfach so- gesagt. So endet es manchmal dann, wenn man sich gegen Recht und Demokratie berufen fühlt. Und seine Rechte nicht kennt; weil man immer nur er- und ge-zwungen; ge-richtet, statt ge-rechtet hat. Aus-gleichende Gerechtigkeit? End-Konsequenz, wie der Offizier in Franz Kafkas „Strafkolonie“, der sich – aus Überzeugung - in seine eigene Todesmaschine legte? Oder sollte es doch nur einfache, gewöhnliche Dummheit sein? Betrachtet man Ceaucescu während seiner letzten, vom Volk niedergezischten Rede in Bukarest bis zu seinem Tode, kann man den Eindruck gewinnen, man hätte es mit einer leeren, unsagbar dummen und hilflosen Marionette zu tun.